Neue Bundeszuschüsse für Haus- und Heizungsmodernisierungen

Für 2021 stehen fast sechs Milliarden Euro zur Finanzierung von neuen Bundeszuschüssen für Haus- und Heizungsmodernisierungen bereit, wie der Bundeswirtschaftsmimnister Peter Altmaier beim virtuellen Gebäudetag „Building the Future“ verkündet hat. Davon profitierten sowohl das Klima als auch die Konjunktur, da die Investitionen in die Gebäudeeffizienz direkt beim Handwerk vor Ort ankommen. Der Gebäudebereich spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende, um die angestrebte Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen.

 

Mit der Anfang 2021 gestarteten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden eine Reihe von Änderungen umgesetzt, um die Förderanträge und deren Abwicklung künftig zu vereinfachen. Der erste Teil der BEG ist mit den Einzelmaßnahmen zum 1. Januar 2021 in Kraft getreten. Der zweite Teil folgt im Juli 2021. Die EU-Kommission hat bereits bestätigt, dass die Förderung beihilfefrei erfolgen kann.

 

Der Einbau klimafreundlicher Heizungen wie Wärmepumpen wird nach den neuen Förderrichtlinien der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude, die am 1. Januar 2021 in Kraft getreten sind, mit einem Investitionszuschuss bis zu 35 Prozent im Neubau und in der Modernisierung unterstützt. Durch die Austauschprämie beim Ersatz einer Ölheizung erhöht sich die Anteilsförderung auf 45 Prozent der förderfähigen Kosten. Dies gilt auch für Wärmepumpen, die nur die Bereitstellung der Raumheizung übernehmen. Die förderfähigen Ausgaben für energetische Sanierungsmaßnahmen von Nichtwohngebäuden sind auf 1.000 Euro pro Quadratmeter Nettogrundfläche und eine Gesamtsumme von maximal 15 Millionen Euro gedeckelt.

Aufgrund der steigenden Abrufzahlen der Förderprogramme wird damit gerechnet, dass sich die förderbedingten CO2-Einsparungen bis zum Jahr 2030 auf 14 Millionen Tonnen verdoppeln werden. Neben CO2-Einsparungen in Höhe von drei Millionen Tonnen, die aus der steuerlichen Förderung der Gebäudesanierung resultieren, werden auch im Gebäudesektor weitere Impulse für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien durch die seit Januar 2021 geltende CO2-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme erwartet.

 

Dank der verbesserten Förderbedingungen hat sich die Summe der Anträge für die Gebäudeeffizienzprogramme des BMWi mit 600.000 im Jahr 2020 gegenüber 326.000 Anträgen in 2019 fast verdoppelt. Beim BAFA sind 2020 über 280.000 Anträge für den Einbau von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien gestellt worden, wovon knapp zwei Drittel im Rahmen einer Sanierung erfolgten. Im Vergleichszeitaum 2019 hatte die Anzahl bei 76.000 Anträgen gelegen.

 

Für zahlreiche Antragstellende hat sich die Ölaustauschprämie ausgezahlt. Insgesamt wurden 110.000 Anträge auf den Austausch von Heizanlagen auf Basis erneuerbaren Energien gestellt. Zum Spitzenreiter bei den geförderten Heizungstechnologien avancierte die Wärmepumpe mit 144.000 Anträgen. Im Aufwärtstrend liegt auch das Heizen mit Biomasse mit 96.000 Anträgen sowie Solarthermie mit 58.000 Anträgen. Für die Umstellung auf eine Gashybridheizung wurden 37.000 Förderzuschüsse beantragt.

 

Auch bei der Kfw haben sich die Anträge für Maßnahmen im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms fast verdoppelt. Die Zusagen für Komplettsanierungen zum Effizienzhaus sind von 11.000 in 2019 im Jahr 2020 auf 20.000 angestiegen. Die Anzahl der bewilligten Einzelmaßnahmen hat sich von 81.000 in 2019 auf 105.000 im Jahr 2020 erhöht.

 

Förderrechner Wärmepumpe

Dem Bundesverband Wärmepumpe zufolge sind in Deutschland bislang 1.015.084 Heizungswärmepumpen installiert, durch die bereits 17,44 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden sind. Die Fördermöglichkeiten und voraussichtlichen Kosten, die mit dem Einbau von Wärmepumpen in Nichtwohngebäuden in Neubau und Bestand verbunden sind, lassen sich online mit Hilfe des Förderrechners Wärmepumpe kalkulieren. Als Basis dienen dabei Parameter wie Fördertyp, Gebäudetyp, Anlagengröße und Art der Wärmepumpe. Die Nutzung dieses Förderrechners ersetzt keine Beratung durch ein qualifiziertes Fachunternehmen.